Aktuelles

Ehrenamt ist Ehrensache

 

Die SZ Nothilfe e.V. wurde 1997 auf Initiative einzelner Redakteure der Schwäbischen Zeitung gegründet. Die Intention war, Menschen in Not im Kreis Ravensburg über Spendenaufrufe zu unterstützen. Der Verein arbeitet eng mit den Beratungsstellen im Landkreis Ravensburg zusammen und unterstützt in vielen Einzelfällen durch die im Jahresverlauf eingehenden Spenden. Die Summe der Unterstützungen liegt im 6-stelligen Bereich. Die Mitglieder des Vereins – sowohl im Schussental wie im Allgäu – arbeiten alle ehrenamtlich. Die SZ Nothilfe e.V. Ravensburg freut sich neben einer Vielzahl an Spenden auch über interessierte Ehrenamtliche, die uns bei der Entscheidung über die vielen Einzelanträge fachkundig unterstützen möchten. Wir treffen uns einmal monatlich zu virtuellen oder Präsenzsitzungen, um über die eingegangenen Hilfsanträge zu entscheiden. Seit Jahresbeginn 2024 sind wir auch im Rahmen der Projektförderung aktiv.

 

Lust auf ehrenamtliche Mitwirkung ?

 

Der SZ Nothilfe e.V. Ravensburg sucht Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Mit einem gesunden Menschenverstand und eventueller Fachkenntnis im Sozialbereich wären Sie das potentielle Mitglied. 

Haben wir Ihr Interesse an einer  engagierten ehrenamtlichen Mitarbeit geweckt? Wir freuen uns über einen Kontakt per E-Mail: antrag.sz.nothilfe@gmx.de

 



 

 

SZ-Nothilfe beschreitet mit Projektförder-

ungen neue Wege

 

Seit 2024 fördert der Verein auch Projekte im Landkreis Ravensburg, wie beispielsweise die

Tafelläden oder die Tickettafel. Was das für die Einzelfallhilfe bedeutet.

 

Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten) · 26 Okt. 2024

 

KREIS RAVENSBURG Eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern kommt finanziell nur

knapp über dieR unden. Jetzt ist das Auto kaputt. Was tun? Die SZ-Nothilfe leistet einen

Beitrag zu den Reparaturkosten.

 

Mit Hilfegesuchen wie diesem hat sich die Runde der knapp 30 ehrenamtlich engagierten Mit-

glieder des gemeinnützigen Vereins in Ravensburg in jeder Monatssitzung zu befassen. Mal ist

es eine dringend nötige neue Brille, der Ersatz für die kaputte Waschmaschine, mal ein Lebens-

mittelgutschein oder die teilweise Übernahme der Stromschulden, bevor der Anbieter vollends 

den Strom abstellt. Für Menschen, die mit Mindestlohn oder Sozialleistungen auskommen

müssen, kann jede unvorhergesehene Ausgabe zum Riesenproblem, bisweilen zur Katastrophe

werden.

 

Seit 1997 gibt es die SZ-Nothilfe Ravensburg, die sich die Hilfe für Menschen in Not im Land-

kreis Ravensburg auf die Fahnen geschrieben hat. Weitgehend unabhängig von der „Schwäbi-

schen Zeitung“, aus deren Ravensburger Lokalredaktion der Verein hervorgegangen ist, haben

sich die beiden Regionalgruppen im Schussental und im Allgäu auf die Einzelfallunter-

stützung mit etwa 300 Anträgen pro Jahr konzentriert. Ausschließlich über Spenden, Bußgeld-

er und Benefizaktionen finanziert, konnten 2023 wieder rund 90.000 Euro für solche Notfälle

gewährt werden. Die bewährte Zusammenarbeit mit Fachstellen von Diakonie oder Caritas,

Sozialämtern oder Familienhelferinnen gewährleiste den verantwortlichen Umgang mit den

Spendengeldern. Dies betonten bei der Jahreshauptversammlung die Vorsitzende Angelika 

Vogler-Rieger und Schatzmeister Karl-Josef Gelder.

Der Vorstand würdigte auch die Expertise der Ehrenamtlichen in den beiden Regionalgruppen,

womit eine sorgfältige Prüfung der Einzelfallhilfe gesichert sei.

 

Jetzt geht die SZ-Nothilfe zusätzlich neue Wege und unterstützt auch Projekte. So haben

die Tafelläden im Landkreis Ravensburg 2024 von der SZ-Nothilfe erneut 30.000 Euro erhalten,

um angesichts der stark gestiegenen Nachfrage zusätzlich benötigte Lebensmittel einzukaufen

oder in ihre Infrastruktur

zu investieren. Außerdem wurden 6.500 Euro für Lebensmittelgutscheine bewilligt, die von

entsprechenden Fachberatungsstellen im Landkreis bei dringender Not an ihre Klientel ausge-

geben werden können. 4.000 Euro gingen an das Ravensburger Frauen- und Kinderschutzhaus,

gezielt für Kinderfreizeiten mit Tieren. Der Tickettafel in Ravensburg, die Menschen mit ge-

prüft knappem Finanzbudget den „Luxus“eines Veranstaltungsbesuchs ermöglicht, wurden

6.000 Euro überwiesen. Damit können sich Familien mal einen Besuch im Ravensburger

Spieleland gönnen. 

 

Auch für den Dornahof in Altshausen, vor allem für dessen neues Aufnahmehaus für wohnsitz-

lose Frauen, wurde eine Unterstützung gewährt. Und eine Kinderfreizeit, die von den Ziegler-

schen alljährlich in den Sommerferien durchgeführt wird, kann für 2025 mit einer Projektför-

derung rechnen.

 

Die Projektförderung ermöglicht es den entsprechenden Institutionen, aus dem ihnen zuge-

dachten Fördertopf ohne mühsame Einzelanträge ihre praktische Hilfe zu leisten. Wie wichtig

das ist, verdeutlichte Roswitha-Elben-Zwirner, die Leiterin des Ravensburger Frauenhauses

und aktives Mitglied der SZNothilfe: „Immer wieder Anträge für kurzfristige und oft unge-

wisse Finanzierung zu stellen, das raubt zu viel Zeit und Energie.“Deshalb wird eine Projekt-

gruppe der SZ-Nothilfe unter der Leitung von Reiner Sterk weiterhin die Vorarbeit für die

Projektförderung leisten.

 

Die Einzelfallhilfe soll deshalb aber nicht vernachlässigt werden. Dazu bedürfe es natürlich

weiterhin der Spendenbereitschaft, so Schatzmeister Gelder mit sorgenvollem Blick auf die

sich zum Jahresende stets leerende Kasse. Dass die Verwendung der Spenden und die Kassen-

führung äußerst korrekt gehandhabt wird, bestätigte die zur Jahreshauptversammlung präsen-

tierte Prüfung der Jahresrechnung der Kanzlei Gretter, die übrigens seit 27 Jahren völlig

kostenfrei dieses Testat erstellt.

 

Dass die Arbeit der SZ-Nothilfe mit einem bewährten und aktiven Vorstand weitergeführt

werden kann, dafür wurden mit der Vorstandswahl die Weichen gestellt. Erste Vorsitzende bleibt

Angelika Vogler-Rieger, Schatzmeister Karl-Josef Gelder, Schriftführerin Ingrid Muus.

 

Für den aus dem Vorstand, nicht jedoch aus dem Verein ausscheidenden Matthias Stöckle

wurde Reiner Sterk zum Stellvertreter gewählt, außerdem Andreas Müller als Vertreter von

Schwäbisch Media.

Die Allgäu-Gruppe bleibt unter dem bewährten Vorsitz von Susi Weber.